Seit 1992 hat die SAMW gemeinsam mit dem Schweizerischen Nationalfonds, unter Mithilfe privater Stiftungen und in Zusammenarbeit mit der Swiss School of Public Health, jährlich eine begrenzte Anzahl von individuellen MD-PhD-Beiträgen vergeben. Ziel ist es, forschungsinteressierten Ärztinnen und Ärzten ein Doktoratsstudium zu ermöglichen, mit dem sie das Rüstzeug für eine Laufbahn als Kliniker:innen und Wissenschaftler:innen erwerben.
Ein MD-PhD-Beitrag ermöglicht besonders talentierten jungen Ärztinnen und Ärzten ein Doktorat in Naturwissenschaften, Public-Health-Wissenschaften, klinischer Forschung oder biomedizinischer Ethik an einer Schweizer universitären Hochschule. Beiträge können für die Dauer von mindestens 2 und maximal 3 Jahren zugesprochen werden. Die Synopsis der Beitragsempfänger:innen (siehe Seitenende) bietet eine Übersicht über die Zusprachen.
Teilnahmebedingungen
Voraussetzung für einen individuellen MD-PhD-Beitrag ist ein zum Zeitpunkt des Beitragsbeginns erfolgreich abgeschlossenes Studium in Human-, Veterinär- oder Zahnmedizin sowie die Aufnahme als Doktorand:in in eines der lokalen MD-PhD-Programme, die dem nationalen Förderprogramm assoziiert sind. Zudem müssen die Bewerber:innen seit mindestens zwei Jahren in der Schweiz wohnhaft sein. Die detaillierten Teilnahmebedingungen und Evaluationskriterien sind im Reglement beschrieben.
Gesuchseingabe
Zurzeit gibt es keine Frist für die nächste Eingabe von Gesuchen.
Das nationale MD-PhD-Förderprogramm wird durch folgende Partner finanziert:
In alphabetischer Reihenfolge
Demenz Forschung Schweiz – Stiftung Synapsis (SSS)
Forschungsstiftung Zinkernagel (FSZ)
Krebsforschung Schweiz (KFS)
Monique Dornonville de la Cour-Stiftung (MDC)
Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW)
Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
Théodore-Ott-Fonds (SAMW)
Die Swiss School of Public Health unterstützt das Förderprogramm ideell.
Zukunft des Programms ab 2025
Mit den Zusprachen 2024 ist die letzte gemeinsame Ausschreibung des Nationalen MD-PhD-Programms mit dem SNF abgeschlossen. Der SNF zieht sich 2025 zurück, um sein Karriereförderungsportfolio auf die Stufe Postdoc zu konzentrieren.
Als selektives Förderinstrument und Gütesiegel für wissenschaftliche Qualität trägt das nationale Programm entscheidend zu Attraktivität und Sichtbarkeit des MD-PhD-Tracks bei. Das nationale Programm hat zudem eine Benchmarking-Funktion für die lokalen MD-PhD-Programme. Die SAMW ist weiterhin überzeugt, dass ein Angebot an individuellen Förderbeiträgen wichtig ist, um junge, begabte Mediziner:innen zu motivieren, gleich zu Beginn ihrer Laufbahn den Weg in die Forschung einzuschlagen und solide wissenschaftliche Grundlagen zu erlangen.
Dank neuen, zurzeit diskutierten sowie etablierten Partnerschaften hofft die SAMW, das Programm mit einer nächsten Ausschreibung Anfang 2025 fortzusetzen. Details werden hier und via Newsletter bekanntgegeben, sobald das Engagement der neuen Partner bestätigt ist.
Die Finanzierung und Verwaltung von Beiträgen, die bis Mitte 2024 zugesprochen wurden, ist in jedem Fall gesichert.
Analyse der bisher geförderten MD-PhD-Karrieren
Mit einer Umfrage unter bisherigen MD-PhD-Beitragsempfängerinnen und -empfängern wurde überprüft, ob das nationale MD-PhD-Programm seine Ziele erreicht und den Weg für eine Karriere als «physician-scientist» ebnet. Die Daten deuten darauf hin, dass dies zutrifft: Acht Jahre oder mehr nach Abschluss des MD-PhD – wenn die meisten eine feste Anstellung inne haben – arbeiten 55% in einer bezahlten Forschungsstelle, 64% setzen ihre wissenschaftliche Tätigkeit an einem Universitätsspital fort und 25% besetzen eine Professur.
Unsere Analyse zeigt zudem, dass das Programm junge Talente fördert, von denen die meisten in Führungspositionen aufsteigen und während ihrer gesamten Karriere eine starke Verbindung zu Forschung und Klinik aufrechterhalten.
Die vollständige Studie zu den Karriereverläufen seit der Lancierung des Programms im Jahr 1992 ist in Swiss Medical Weekly veröffentlicht.