Obwohl erhebliche Mittel in die biomedizinische Forschung investiert werden, setzt die akademische Welt die Ergebnisse nicht optimal in neue Therapien um. Hindernisse und wie sie überwunden werden könnten, beschreibt die SAMW in der 2019 veröffentlichten Publikation «Translating academic discovery to patients’ benefit: is academia ready to assume its key role?».
Die translationale Medizin hat zum Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Labor zur Anwendung zu bringen, um die Versorgung und schliesslich die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern. Allerdings werden sehr viele Ansätze nie ausserhalb des Labors am Menschen getestet und nur relativ wenig neue Konzepte finden Einzug in den klinischen Alltag, sei es als neues Medikament, diagnostisches Verfahren oder medizinisches Gerät.
Die Hochschulen müssten eine Schlüsselrolle in der translationalen medizinischen Forschung spielen. Dies zeigt eine von der SAMW veröffentlichte Analyse, die unter der Leitung von Martin Schwab, Professor für Neurowissenschaften an der Universität Zürich und ETH Zürich und ehemaliges SAMW-Vorstandsmitglied (2010 – 2018), durchgeführt wurde. Auf dem beschwerlichen, langwierigen, riskanten und teuren Weg vom Labor zum Spitalbett gibt es zahlreiche Mankos. Er erfordert spezielle Infrastrukturen und ausgewiesene Expertise in der Therapieentwicklung. Die Analyse deckt bestehende Schwachstellen auf und liefert Lösungsansätze, um die translationale Forschung an den Hochschulen zu verbessern.
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