
Ethik
25.09.2025
Neue Richtlinien in Arbeit: Varianten der Geschlechtsentwicklung
Lesen SchliessenWenn Personen sich aufgrund ihrer körperlichen Merkmale nicht eindeutig den Kategorien «männlich» und «weiblich» zuordnen lassen, wird von Varianten der Geschlechtsentwicklung gesprochen. Damit verbunden können sich komplexe medizin-ethische Fragen stellen. Die SAMW hat daher entschieden, Richtlinien als Hilfestellung für die Praxis zu erarbeiten, und dazu eine Subkommission eingesetzt.
Die Subkommission hat im Rahmen ihrer konstituierenden Sitzung im August 2025 ihre Tätigkeit aufgenommen. Neben Fachpersonen aus den relevanten medizinischen Disziplinen sind darin auch Personen vertreten, die Expertise aus Erfahrung mitbringen, sowie Expertinnen und Experten auf den Gebieten des Rechts, der Psychologie und der Ethik. Die vollständige Zusammensetzung der Subkommission, Details zum Vorgehen und zu den medizin-ethischen Fragen finden Sie auf unserer Themenseite.
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Projekte
23.09.2025
Steigende Prämien: ein grundlegender Wandel ist nötig
Lesen SchliessenDie stetig steigenden Krankenkassenprämien sind Ausdruck eines Gesundheitssystems, das ohne wirksame Steuerung zu teuer und ineffizient geworden ist. Die SAMW befasst sich seit Jahren mit der nachhaltigen Entwicklung des Gesundheitssystems und ist überzeugt, dass die Schweiz ein Bundesgesetz über die Gesundheit braucht, um einen Wandel herbeizuführen. Im aktuellen Rahmen sind wirksame Veränderungen kaum möglich.
Der anhaltende Prämienanstieg ist unter anderem die Folge eines Gesundheitssystems, das stark auf teure Spitalleistungen ausgerichtet und zu wenig auf eine koordinierte Grundversorgung fokussiert ist. Ein Gesundheitsgesetz könnte Bund und Kantone dazu verpflichten, gemeinsame Ziele für die Versorgungsplanung, Gesundheitsförderung und Prävention festzulegen. Es könnte die Grundlage für klare Zuständigkeiten und eine bessere Abstimmung aller Akteure schaffen. Dies ist angesichts grosser Herausforderungen wie der alternden Gesellschaft und des Fachkräftemangels dringend nötig. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Themenseite und in der Stellungnahme vom Mai 2024.
Stellungnahme 23.05.2024 (PDF)

Ethik
17.09.2025
GVP in Alters- und Pflegeheimen: Broschüre in drei Sprachen
Lesen SchliessenGesundheitliche Vorausplanung (GVP) soll für alle, die das möchten, möglich sein. Dies gilt auch für Menschen, die in Alters- und Pflegeheimen (APH) leben. Wie GVP in Institutionen der stationären Langzeitpflege umgesetzt werden kann, wird in der heute veröffentlichten Broschüre beschrieben. Ziel ist, Menschen in APH zu begleiten und mit ihnen zu bestimmen, wie sie im Falle einer Urteilsunfähigkeit behandelt und betreut werden möchten.
GVP ist ein kontinuierlicher Prozess, der zwischen Bewohnenden, Fachpersonen und, wenn vorhanden, Angehörigen stattfindet. Die neue Broschüre unterstützt bei der Einführung und Umsetzung von GVP in APH. Sie richtet sich insbesondere an Pflegefachpersonen, an die Ärzteschaft sowie an Fachpersonen, die GVP-Beratungen anbieten. In sechs Schritten wird der Prozess beschrieben und aufgezeigt, wie die gewonnenen Informationen dokumentiert werden können. Auf unserer Themenseite finden Sie mehr Informationen und können die Broschüre (d/f/i) gedruckt bestellen.
Broschüre herunterladen (PDF)

Akademie
12.09.2025
Viren als Hoffnungsträger gegen Antibiotikaresistenz
Lesen SchliessenAntibiotikaresistenzen bringen die Medizin zunehmend an ihre Grenzen. Eine Hoffnung ist die Phagentherapie: Phagen sind Viren, die Bakterien befallen und zerstören. Dies kann als Therapie genutzt werden, wenn ein passendes Virus für das krankmachende Bakterium gefunden wird. Ein Film, der im Auftrag der Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) entstanden ist, dokumentiert den aktuellen Wissensstand zum Thema.
In der Schweiz dürfen Phagen derzeit nur in Notfällen eingesetzt werden. Doch wie funktioniert Phagentherapie genau? Wo wird sie bereits eingesetzt? Und wo liegen ihre Grenzen? Der Film «Phagentherapie – die Medizin geht viral» des Wissenschaftsjournalisten Thomas Häusler gibt Antworten auf diese Fragen. Nach der Premiere in Bern kann der Film nun auf dem Youtube-Kanal der SCNAT angeschaut werden.
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Publikationen
09.09.2025
KI: Fortschritt und medizin-ethische Herausforderung
Lesen SchliessenDie Schweizerische Ärztezeitung (SÄZ) erscheint wieder in grösserem Umfang und widmet dem Thema künstliche Intelligenz in der Medizin eine Artikelserie. Paul Hoff, Präsident der Zentralen Ethikkommission (ZEK) der SAMW, macht den Auftakt und beleuchtet in seinem Beitrag die medizin-ethischen Herausforderungen. Er betont den Wert der therapeutischen Beziehung, die durch KI nicht ersetzt werden kann.
In seinem Beitrag anerkennt Paul Hoff die künstliche Intelligenz (KI) als Hilfsmittel für das medizinische Handeln in Prävention, Diagnostik, Therapie und Forschung. Gleichzeitig erinnert er an den sorgfältigen Umgang damit und betrachtet drei medizin-ethische Aspekte näher: den Begriff der Person, die Verantwortung und die Vertraulichkeit. Daraus folgt, bei allem Potenzial der KI: «Den Kern der Medizin, die dialogisch verfasste interpersonale Beziehung, verändert sie nicht.» Lesen Sie den Beitrag und erfahren Sie mehr zum Thema in der SÄZ.
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Akademie
08.09.2025
PFAS: Vorkommen, Risiken und Handlungsansätze
Lesen SchliessenPFAS sind eine grosse Gruppe synthetischer Chemikalien, die sich heute praktisch überall in der Natur und in jedem Menschen nachweisen lassen. Viele PFAS und/oder deren Abbauprodukte sind für Menschen und auch für die Umwelt schädlich. Ein neues Factsheet der Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) fasst den aktuellen Wissensstand zum Thema zusammen und zeigt mögliche Handlungsoptionen auf.
Ob in Proben von Böden, Grundwasser oder menschlichem Blut – PFAS wurden fast überall nachgewiesen, teilweise in kritischen Konzentrationen. Die Autorengruppe kommt zum Schluss, dass der kontinuierliche Anstieg der Konzentrationen und die damit verbundenen Risiken nur durch einen schrittweisen Verzicht auf die Verwendung von PFAS und die Reduktion bereits bestehender Belastungen eingedämmt werden können. Detaillierte Informationen finden Sie im Faktenblatt und auf der Website der SCNAT.
Factsheet herunterladen (PDF)

Ethik
04.09.2025
Medizin-ethische Richtlinien: Entstehung und Wirkung
Lesen SchliessenIm Nachgang zum nationalen Symposium «Governing by Values: Medizin-ethische Richtlinien im Wandel» publiziert die SAMW den Tagungsband «Medizin-ethische Richtlinien: Entstehung und Wirkung» mit den Referaten, Podiumsdiskussionen und Publikumsbeiträgen. Die Publikation bietet Einblicke in Vergangenheit und Gegenwart der Medizinethik in der Schweiz, der SAMW und ihrer Richtlinien. Eine anregende Lektüre für alle, die gute medizinische Praxis mitgestalten – und für jene, die wissen möchten, wie Ethik in der Medizin konkret wirkt.
Die Publikation zeigt in vielen Facetten die Entstehung und Wirkung der SAMW-Richtlinien in den letzten 50 Jahren und die sich daraus ergebenden Fragen. Der erste Teil präsentiert zentrale Ergebnisse des Projekts des Schweizerischen Nationalfonds «Governing by Values» zur Institution SAMW und deren Aktivitäten im Bereich der Medizinethik. Der zweite Teil verknüpft die Erkenntnisse mit der heutigen Relevanz der Richtlinien, insbesondere im Hinblick auf deren Wirkung, den Rechtsrahmen und den praktischen Nutzen.
Tagungsband (PDF)

Projekte
03.09.2025
smarter medicine: Top-5-Liste zu Planetary Health
Lesen SchliessenDer Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (vsao) hat im Rahmen von smarter medicine eine Liste zum Thema «Planetary Health» veröffentlicht. Der Verein «smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland», dessen Trägerschaft die SAMW angehört, setzt sich für die optimale Gesundheitsversorgung in der Schweiz ein. Er fördert die Erarbeitung von Top-5-Listen, womit Fachgesellschaften Interventionen bestimmen, die ganz zu vermeiden oder nur unter bestimmten Bedingungen anzuwenden sind.
Über- und Fehlbehandlungen schaden nicht nur den Patientinnen und Patienten und verschwenden Ressourcen, sondern führen auch zu CO2-Emissionen. Ärztinnen und Ärzte können also nicht nur über die Gesundheitsrisiken des Klimawandels informieren und adäquates Verhalten fördern, sondern selber auf den CO2-Ausstoss des Gesundheitssystems Einfluss nehmen. Deshalb hat der vsao die bereits bestehenden Empfehlungen in das Licht von Planetary Health gerückt und im September eine neue Liste veröffentlicht. Sämtliche Top-5-Listen sind auf der Webseite von smarter medicine verfügbar.
Top-5-Liste Planetary Health (PDF)